Seit mehr als 50 Jahren fördert die heutige OMV Austria Exploration & Production GmbH im Wiener Weinviertel Rohöl. Ungefähr 600 Ölsonden erschließen hier das Ölfeld Matzen und fördern über Feldleitungen ein Öl-Gas-Wasser-Gemisch mit ca. 90 % Wasseranteil zu einer zentralen Lebendöl-Sammelstelle. Dort wird das Öl vom Wasser und Erdgas getrennt und zur weiteren Verarbeitung in das Tanklager Auersthal gepumpt. Das Wasser wird zur Wasserflutanlage, das Erdölgas zur Kompressorstation Auersthal geleitet.
Komplette Erneuerung
Bis 2005 waren an Stelle dieser zentralen Station 12 einzelne Gewinnungsstationen im Einsatz. Mit der Aussicht, noch mindestens 20 bis 30 Jahre ökonomisch sinnvoll Öl zu fördern, wurde ab 2005 die gesamte Infrastruktur und damit das Pump- und 70 km lange Rohrleitungsnetz vollständig erneuert. Über neue Feldleitungen wird das Öl-Gas-Wasser-Gemisch unter Ausnutzung des Förderdrucks der Sonden zur neuen, zentralen Gewinnungsstation Matzen geleitet. Die früheren Einzelstationen dienen nur noch als Messstellen für das Lebendöl. Aufbereitung und damit die Separation des Lebendöls geschieht nur noch in der zentralen Gewinnungsstation Matzen. 31 Allweiler-Pumpen lösten dabei die bisherigen Pumpen verschiedener Hersteller in den einzelnen Stationen ab. Auch im neuen Tanklager sind große Schraubenspindelpumpen dieses Herstellers (Baureihe „SMH") für alle Rohölqualitäten eingesetzt. Diese fördern das Öl drehzahlgeregelt über Frequenzumrichter über eine etwa 25 km lange Pipeline in das Öllager Lobau (bis 120 m3/h, max. 40 bar). Eine Allweiler Exzenterschneckenpumpe der Baureihe „AE" fördert Slopoil, d. h. das Abwasser aus dem Tanklager. Zwischen 2005 und 2011 hat die OMV für die komplette Erneuerung der Sammelstellen, der Gewinnungsstation und des Tanklagers 130 Mio. € investiert.